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Projekt „Raus aus dem Teufelskreis!" Teilhabe & Integration fördern - Armut bewältigen!

Düsseldorf, 28.04.2016. Obwohl fast 2,4 Millionen Kinder unter 18 Jahren in Deutschland am Rande unserer Wohlstandsgesellschaft aufwachsen, findet das Thema Armutsbekämpfung hierzulande leider nach wie vor viel zu wenig Beachtung. Um dieser Problematik entgegen zu wirken, wendet sich der DRK-Landesverband Nordrhein e.V. nun einer weiteren originären Aufgabe des Deutschen Roten Kreuzes zu: Den Menschen in Armut zu helfen!

In unserer wohlhabenden Gesellschaft steigt die Zahl derer, die von Armut betroffen sind, in allen Altersschichten kontinuierlich an. Eine zunehmende Bedeutung kommt dabei der Altersarmut zu, da diese oft mit sozialer Isolation und Vereinsamung einhergeht. Je länger eine solche Lebenssituation andauert, desto mehr schwindet bei den Betroffenen die Energie, die Situation aus eigener Kraft überwinden zu können. Langfristig nehmen somit nicht nur die Selbstbehauptungskräfte ab, sondern auch die sozialen Teilhabekompetenzen.
Das DRK in Nordrhein will diesen sich verfestigenden Strukturen nun mit der tatkräftigen Unterstützung seiner Kreisverbände etwas entgegensetzen: Unmittelbare und ganz konkrete Hilfe und Unterstützung, die auch wirklich bei denen ankommt, die sie am dringendsten benötigen.

„Ich freue mich, dass mit dem Projekt „Raus aus dem Teufelskreis“ durch ein starkes bürgerschaftliches Engagement ein Beitrag zur Armutsbewältigung und zur Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhalts geleistet werden kann. Schon jetzt danke ich allen Kreisverbänden und Akteuren, die sich an diesem Projekt beteiligen wollen, für ihre engagierte Unterstützung und aktive Mitarbeit“ sagt Dr. Christiane Staudte, Vizepräsidentin des DRK-Landesverbandes Nordrhein.

Die Schere zwischen arm und reich wird in Deutschland immer größer. In Nordrhein-Westfalen ist die Armutsquote im Jahr 2014 sogar auf 17,4 Prozent angestiegen. Sie liegt damit deutlich über dem Bundesdurchschnitt von 15,4 Prozent. Inzwischen muss hier jeder sechste Einwohner zu den Armen gezählt werden. Vor allem Rentnerinnen und Rentner sind zunehmend von Armut betroffen. Mit dem neuen Projekt „Raus aus dem Teufelskreis“, das zum 1.7.2016 startet, wird der Landesverband Nordrhein e.V. diesen Entwicklungen entgegenwirken. Das Projekt verfolgt das Ziel, von Armut betroffene Menschen mit und ohne Migrationserfahrung mithilfe ehrenamtlich Engagierter zu befähigen, aus eigener Kraft einen Weg aus der Armutsspirale zu finden. Das Projekt setzt niederschwellig an: Ehrenamtliche unterstützen Menschen in verfestigten Armutslagen bei der Alltagsbewältigung, helfen bei der Jobsuche, begleiten bei Behördengängen, beraten in Gesundheitsfragen, vermitteln Freizeit- und Kulturangebote oder fungieren als Ansprechpartner bei Problemen in Schule oder Kita.

Damit die Ehrenamtlichen dieser anspruchsvollen Aufgabe gerecht werden können und mit Blick auf die zum Teil komplexen Problemlagen keine Überforderung erfahren, werden in den meisten der DRK-Kreisverbände im Verbandsgebiet Nordrhein Ehrenamtskoordinationsstellen eingerichtet. Die Ehrenamtskoordinatoren werden Engagierte begleiten, unterstützen und für die notwendige Qualifizierung sorgen. Der Landesverband Nordrhein e.V. unterstützt dieses Vorhaben mit einer „Finanzspritze“ für die Kreisverbände. Durch die Schaffung dieser niedrigschwelligen Infrastruktur soll es gelingen, ein stabiles Netz an qualifizierten Ehrenamtlichen aufzubauen und langfristig einen Beitrag zur Armutsbewältigung in Deutschland zu leisten.

Kontakt:
Dr. Christiane Bausch
Tel.: 0211-3104 225
E-Mail: c.bausch@drk-nordrhein.net