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Internationaler Tag der Vermissten. DRK: Kernaufgabe Suchdienst wichtiger denn je

Dr. Hilde Heij, Leiterin Suchdienst im DRK Landesverband Nordrhein e.V.

Düsseldorf, 29.08.2022. Weltweit fehlt von zahllosen geflüchteten Menschen jede Spur. Anlässlich des Internationalen Tags der Vermissten am 30. August stellt das Deutsche Rote Kreuz (DRK) den Suchdienst als eine seiner Kernaufgaben in den Mittelpunkt.

„Jede einzelne vermisste Person bedeutet zugleich verzweifelte Angehörige, die auf eine erlösende Nachricht hoffen. Das Rote Kreuz hilft Familien international bei der Suche. Im vergangenen Jahr hat allein der DRK-Landesverband Nordrhein rund 300 Anfragen in der Internationalen Suche bearbeitet. Hauptherkunftsländer sind weiterhin Afghanistan, Syrien, Somalia und Irak. In diesem Jahr ist die Ukraine hinzugekommen. Insgesamt haben uns bisher rund 700 Anfragen erreicht. Angesichts all der schweren und langwierigen Krisen weltweit ist es umso wichtiger, unsere Suchdienstarbeit für Betroffene noch bekannter zu machen“, sagt Dr. Hilde Heij, Leiterin Suchdienst im DRK-Landesverband Nordrhein.

Der DRK-Suchdienst steht etwa Angehörigen zur Seite, die infolge des bewaffneten Konflikts in der Ukraine von ihren Familien getrennt worden sind. Vermisst werden Zivilpersonen und Militärangehörige, darunter auch Kriegsgefangene. Bis Ende Juli 2022 hat der DRK-Landesverband Nordrhein 13 Suchanfragen in diesem Kontext erhalten. Die Fälle werden gemeinsam mit dem internationalen Suchdienst-Netzwerk des Roten Kreuzes bearbeitet.

Das DRK hat sich zudem zum Internationalen Tag der Vermissten der multimedialen Kampagne #NoTraceOfYou des Rotkreuz-Suchdienst-Netzwerks in Europa angeschlossen. Diese nimmt die Suche entlang der Migrationsrouten nach Europa in den Blick. Laut der Internationalen Organisation für Migration (IOM) sind im Jahr 2021 fast 3.300 Menschen auf ihrer Flucht nach Europa verschwunden. Dies sind jedoch nur die dokumentierten Fälle.

Außerdem befasst sich der DRK-Suchdienst nach wie vor mit der Schicksalsklärung von Wehrmachtsangehörigen und Zivilpersonen, die seit dem Zweiten Weltkrieg vermisst werden. 2021 gingen hierzu 74 Anfragen ein; überwiegend aus Deutschland. Auch im Bereich der Familienzusammenführung unterstützt der DRK-Suchdienst Betroffene im DRK-Landesverband Nordrhein mit rund 1.505 Beratungen zu den rechtlichen Voraussetzungen alleine im Jahr 2021.

Seit 1953 wird der DRK-Suchdienst vom Bundesministerium des Innern und für Heimat (BMI) institutionell gefördert.

► Weitere Informationen: https://www.drk-suchdienst.de/