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Hilfe zur Selbsthilfe im Katastrophenfall

Willich, 14.10.2016. In Folge der alternden Gesellschaft werden immer mehr pflegebedürftige Menschen von Angehörigen und ambulanten Pflegediensten zu Hause versorgt. In Gefahren- und Katastrophensituationen, wie zum Beispiel einem längeren Stromausfall, kann dieser Personenkreis besonders betroffen sein. In Willich wird im Projekt KOPHIS (Kontexte von Pflege und Hilfsbedürftigen stärken) deshalb untersucht, wie Hilfs- und Pflegebedürftige mit ihren Angehörigen auf solche Situationen vorbereitet werden können.

Verantwortliche und Experten für Bevölkerungsschutz und Soziales der Kreisverwaltung Viersen, der Stadtverwaltung Willich und des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) kamen vergangene Woche im Forum des Kreishauses zusammen, um über die Durchführung des Forschungsprojektes KOPHIS zu beraten.

„Mit diesem Projekt sollen zu Hause betreute Pflege- und Hilfebedürftige und ihre Angehörigen besser befähigt werden, sich im Fall einer drohenden Gefahrenlage selbst zu helfen oder Hilfe zu holen“, führte Projektkoordinatorin Dr. Heidi Oschmiansky vom DRK Generalsekretariat in das Treffen ein. Zuvor hatte Katarina Esser, Dezernentin für Soziales, Gesundheit und Arbeit, die Teilnehmerinnen und Teilnehmer begrüßt und ihr großes Interesse an dem Projekt zum Ausdruck gebracht. „Angesichts der Tatsache, dass der Anteil älterer Menschen in den nächsten Jahrzehnten steigen wird, ist die Stärkung und Vorbereitung dieser Menschen für den Fall einer eintretenden Notsituation für uns als Kreis von großer Bedeutung“, betonte Esser.

In der Modellstadt Willich sollen die Betroffenen dabei mithelfen, im Projekt KOPHIS passende und praxisorientierte Lösungen zu entwickeln.
„Der Blick auf das Lebensumfeld oder Quartier, in dem die Pflege- und Hilfsbedürftigen wohnen, sowie deren aktive Einbindung in das Projekt passt gut zu unserem Konzept: 'Miteinander Leben und Altern'“, ist die Beigeordnete für Freizeit, Familie und Sicherheit der Stadt Willich, Brigitte Schwerdtfeger, überzeugt.

Zufrieden ist auch Detlef Blank, Kreisgeschäftsführer des Deutschen Roten Kreuzes Kreisverband Viersen e.V. zum Ende des Treffens: „Die Verzahnung der Bereiche Bevölkerungsschutz und Wohlfahrtsarbeit, von Behörden, Pflegeinstitutionen und Betroffenen mit weiteren Akteuren der Zivilgesellschaft, gefällt mir an diesem Projekt besonders gut. Schließlich arbeiten im Roten Kreuz Haupt- und Ehrenamtliche aus dem Katastrophenschutz und dem Sozialbereich schon häufig und sehr gut zusammen, zum Beispiel in unserer Begegnungsstätte in Willich Anrath oder im letzten Jahr bei der Flüchtlingsnothilfe.“

Das Projekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert und läuft von 2016 bis 2019. Im Forschungsprojekt wirken das Deutsche Rote Kreuz (DRK), das Institut für Arbeitswissenschaft und Technologiemanagement (IAT) der Universität Stuttgart, die Katastrophenforschungsstelle (KFS) der Freien Universität Berlin, das Internationale Zentrum für Ethik in den Wissenschaften (IZEW) der Universität Tübingen sowie das Zentrum für Telemedizin (ZTM) Bad Kissingen GmbH als Konsortialpartner mit.