·

Hilfe für Menschen in Not – Wie kann sich das DRK vorbereiten?

Düsseldorf/Krefeld, 15.11.2016. Die notwendige Vorbereitung des Deutschen Roten Kreuzes im Landesverband Nordrhein auf Krisenzeiten, in denen mit dem gesamten Potential bestmöglich Hilfe für die betroffene Bevölkerung geleistet werden muss, stand im Mittelpunkt der 2. Sondertagung zum „Komplexen Hilfeleistungssystem“ in Krefeld.

Rund 90 Verantwortliche des DRK-Landesverbandes und der Kreisverbände vom Roten Kreuz in Nordrhein kamen am Samstag, den 12.11.2016, im Mercure Parkhotel Krefelder Hof zusammen, um gemeinsam über Möglichkeiten einer optimalen Vorbereitung des DRK zur Hilfeleistung bei Katastrophen zu beraten. Um den komplexen Herausforderungen entsprechender Ereignisse gerecht zur werden, waren haupt- und ehrenamtliche Funktionsträger aller Aufgabenbereiche eingeladen, um gemeinsam Chancen und Möglichkeiten der Verbesserung interdisziplinärer Zusammenarbeit und innerverbandlicher Vernetzung weiterzuentwickeln.

An die nun über 150 Jahre bestehende weltweite Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung und ihre über 50 Jahre alten gemeinsamen Grundsätze erinnerte Wilfried Rheinfelder, Landesbeauftragter für den Katastrophenschutz im DRK-Landesverband Nordrhein, zum Auftakt. Alle Ressourcen des Roten Kreuzes – egal ob haupt- oder ehrenamtlich tätig, egal ob im Wohlfahrtsverband, im Jugendverband oder in der Nationalen Hilfsgesellschaft des DRK verortet, egal ob zum Ortsverein, zum Kreisverband oder zu einer angegliederten gemeinnützigen GmbH gehörig – in einer Krise zum Wohle der betroffenen Menschen zu mobilisieren und zielgerichtet einzusetzen, sei demnach Kernidee und Auftrag für alle im Roten Kreuz.

Die strategische Bedeutung dieser grundlegenden Ausrichtung des Verbandes stellte Hartmut Krabs-Höhler, Vorstandsvorsitzender und Verantwortlicher für das Krisenmanagement im DRK-Landesverband Nordrhein, anschließend auch an praktischen Beispielen heraus. So zeigte er u.a. mit Blick auf die Flüchtlingsnothilfe des Landesverbandes auf, wo Vorteile und Stärken aber auch Herausforderungen bei der Bündelung der eigenen Ressourcen zur „Hilfe, allein nach dem Maß der Not“ liegen. Hier knüpfte auch Kai Ritter-Kittelmann an, der aus dem Führungs- und Lagezentrum des DRK-Landesverbandes Sachsen die Hilfe für die Betroffenen noch um den Aspekt der unmittelbaren eigenen Betroffenheit ergänzte. Dabei konnte er insbesondere auch die Erfahrungen während des Hochwassers an der Elbe 2013 sehr plastisch vermitteln, als die Wassermassen auch die Geschäftsstelle des Landesverbandes einzuschließen drohten.

Auf die Idee, Konzepte der Sozialraumorientierung auch in den Planungen und Vorbereitungen des Bevölkerungsschutzes stärker zu berücksichtigen, ging Christine Scholl, Abteilungsleiterin Nationale Hilfsgesellschaft / Landesschule, bei der Diskussion mit den Referenten des Vormittags im Plenum anschließend ein. Noch stärker von „lessons identified“ zu „lessons learned“ zu kommen und den Rotkreuz-Gliederungen konkrete Handlungsansätze, Werkzeuge und Umsetzungsideen mitzugeben, sei Hauptziel dieser Sondertagung, stellte Wilfried Rheinfelder in der Diskussion heraus.
Abgerundet wurde dieses vielseitige Programm mit umfangreichen Informationen zu aktuellen Projekten des DRK-Landesverbandes, die im Aufenthalts- und Pausenbereich vorgestellt wurden und zu denen entsprechende Expertinnen Rede und Antwort standen.

„Die beste DRK-Veranstaltung seit langem“ resümierte ein Teilnehmer zum Abschluss der Sondertagung, während nebenan die Verantwortlichen eines Kreisverbandes bei Kaffee und Kuchen bereits die Umsetzung einiger der im Laufe des Tages diskutierten Ideen in die Praxis planten.