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Erinnerung an Verbrechen des Nationalsozialismus wachhalten - Russische NS-Opfer klären Jugendliche über NS-Herrschaft auf

Düsseldorf / Neuss / Schleiden. Die Anzahl von antisemitischer Gewalt hat zugenommen – Aufklärungsarbeit ist wichtiger denn je. Das Jugendrotkreuz Nordrhein lädt Kinder und Jugendliche ein, sich mit der Zeit des Nationalsozialismus auseinanderzusetzen. Dazu besucht das Russische Rote Kreuz aus Pskow vom 24. bis 28. September das Jugendrotkreuz Nordrhein mit Zeitzeugen. Nikolai Borovkov, Iurii Zimarev, Aleksandra Efimova, Polina Tishechkova und Klavdiia Iukhina werden über ihre Erlebnisse bei der Besatzung und Herrschaft der Nationalsozialisten berichten. „Die Welt ein Stück besser, gerechter und humaner zu machen ist, es doch was uns unter dem Zeichen des Roten Kreuzes antreibt und vereint. Sie sind zurück gekommen und haben den beschwerlichen Weg aufgenommen in ein Land, das Ihnen so viel Leid angetan hat. Diese Erinnerungen werden nie verblassen und auch wir dürfen nie vergessen, was getan wurde. Dafür tragen wir alle über Generationen hinweg die Verantwortung“, begrüßte Christiane Schlieper, Vizepräsidentin und Landesleiterin Wohlfahrts- und Sozialarbeit des DRK-Landesverbandes Nordrhein, die Delegation aus Russland. Seit zwei Jahren besteht eine Partnerschaft zwischen dem Russischen Roten Kreuz und dem DRK-Kreisverband Neuss. Erstmalig richtet der DRK-Landesverband Nordrhein und das Jugendrotkreuz Nordrhein eine internationale Begegnung mit dem Russischen Roten Kreuz aus. „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft heißt unser Projekt, indem es darum geht die Erinnerung von NS-Opfern aus Pskow wachzuhalten“, erklärt Peter Vasilevskii, Vorstand des Regionalverbandes Pskow des Russischen Roten Kreuzes. „Er erschoss ihn hinter einem Haselbusch“ - Jugendliche hören Geschichte der NS-Opfer im Rotkreuz-Museum Vogelsang
„Als unser Dorf von den Faschisten besetzt wurde begann eine Zeit des Schreckens. Mein kleiner Bruder fragte einen deutschen Soldaten, wann werden unsere Truppen kommen. Er führte ihn hinter einen Haselbusch und erschoss ihn“, erinnert sich Kladviia Iukhina, die damals sechs Jahre alt war. Ihre Familie wurde in ein Konzentrationslager in der Nähe von Oranienburg deportiert. „Wir haben nur dank meiner älteren Schwester überlebt“. Eine besondere Begegnung findet am 26. September um 14 Uhr im Rotkreuz-Museum Vogelsang ip in Schleiden statt. Rund 40 Kinder und Jugendliche haben die Gelegenheit Nikolai Borovkov, Iurii Zimarev, Aleksandra Efimova, Polina Tishechkova und Klavdiia Iukhina kennenzulernen und ihre persönlichen Erfahrungen, über die Besatzung der Nationalsozialisten zu hören Vogelsang wurde 1934 von den Nationalsozialisten als NS-Ordensburg errichtet. Dort hat das Rote Kreuz begonnen einen schrecklichen Ort in das Gegenteil zu verwandeln – in einen Ort des Friedens und der Mahnung.

Rotkreuz Museum vogelsang ip
Vogelsang 91
53937 Schleiden
www.rkmvip.de

Der Regionalverband Pskower des Russischen Roten Kreuzes hat eine Sonderausgabe über die Erinnerungen ehemaliger, minderjähriger KZ-Häftlinge erstellt, lesen Sie hier mehr.