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Eine Fachmesse rein digital - Das DRK beim 17. Kinder- und Jugendhilfetag

Düsseldorf, 27.05.2021. Mit gleich zwei Ständen präsentierte sich das Deutsches Rote Kreuz im Landesverband Nordrhein auf dem 17. Kinder- und Jugendhilfetag 2021 vom 18.-20- Mai 2021, der zum ersten Mal rein digital stattfand. Unter dem Messemotto „Wir machen Zukunft – jetzt“ waren sowohl das Jugendrotkreuz als auch das Referat „Kinder-, Jugend- und Familienhilfe“ vertreten.

Eine digitale Messe – kann das überhaupt funktionieren?

„Ja“ sagt das Team vom Referat Kinder-, Jugend- und Familienhilfe des DRK-Landesverbandes Nordrhein. „Zwar waren weniger Menschen am Stand, als wir das vom klassischen Messestand gewohnt sind. Aber: Die Gespräche waren intensiver und gingen tiefer.“ Die Besucherinnen und Besucher interessierten dabei vor allem die Frage, wie die Kinder-, Jugend- und Familienhilfe in Zukunft verbessert werden könne: Was benötigen wir dafür? Mit welchen Partnern und Partnerinnen können wir dafür kooperieren?

Eine digitale Messe könne einen klassischen Messestand in einer Messehalle nicht ersetzen, darin ist sich das Team einig. Sie sagen aber auch: „Die Menschen konnten gezielter und nachhaltiger angesprochen werden. Außerdem war die Schwelle niedriger, uns am Stand zu besuchen: Ein Klick, und sie waren da. Schließlich war auch der Aufwand für die Standbetreiber und -betreiberinnen deutlich geringer, eine digitale Präsentationsfläche zu nutzen.“

Viele Elemente der digitalen Messe sind gut angenommen worden: „Das Live-Programm der digitalen Messe mit den Vorträgen und den Yoga-Sessions am morgens und mittags waren gut besucht. Auch der Abend der Begegnung am Mittwoch war sehr abwechslungsreich gestaltet: von Musik über Austausch über Poetry Slam war alles dabei!“ so das Team. Dennoch sagen sie: „Die Gemeinschaft hat gefehlt. Das gemeinsame Zusammenkommen, das Besuchen der Stände von Kolleginnen und Kollegen, der informelle Austausch, all das findet so in digitaler Form nicht statt und fehlte.“ Die digitale Messe fordere Standbetreiber und Messebesucherinnen und -besucher zudem noch viel mehr, aufeinander zuzugehen. Es gehöre ein gewisser Mut dazu, etwa an Videokonferenzen von Ausstellerinnen und Ausstellern teilzunehmen, ohne genau zu wissen, wer oder was nun auf einen warte. Darüber hinaus sei die Betreuung eines Standes vor einem Bildschirm anstrengender, als vor Ort physisch greifbar zu sein. „Von 09:00 Uhr bis 19:00 Uhr vor einem Bildschirm zu sitzen fordert viel Konzentration.“

Eine komplette Messe in digitaler Form zu veranstalten, das hätte man ohne eine Covid-19-Pandemie wohl nicht gewagt. Die Pandemie zwingt uns auch dazu, Routinen neu zu denken und innovative Ansätze zu wählen. Vielleicht werden davon Elemente für zukünftige Messen übernommen. Eines war dieser 17. Kinder- und Jugendhilfetag auf alle Fälle: in dieser Form einzigartig!