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DRK weitet Suche zugunsten von Flüchtlingskindern aus

Foto: DRK
Berlin, 26. Februar 2016. Die Anfragen von und nach unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen sind beim DRK-Suchdienst im vergangenen Jahr deutlich gestiegen. Ende Dezember 2015 zählte der DRK-Suchdienst 345 Betroffene, die jeweils in Ungewissheit über das Schicksal ihres Kindes oder das ihrer Eltern waren. Im Jahr 2015 ist die Gesamtzahl der Fälle der internationalen Suche gegenüber 2014 um 60 Prozent gestiegen. „Die wachsenden Zahlen  hängen direkt mit den starken Flüchtlingsbewegungen nach Europa zusammen. Unter den Suchenden befinden sich viele Kinder unter 15 Jahren“, sagt DRK-Präsident Dr. Rudolf Seiters. Deshalb habe der DRK-Suchdienst sein Hilfsangebot jetzt in einem Pilotprojekt ausgeweitet.

Die Website www.tracetheface.org ist seit 2013 aktiv und richtet sich an Flüchtlinge ab 15 Jahren in Europa, die ihre Angehörigen auf der Flucht verloren haben und sie in einem europäischen Land vermuten. Über das Rote Kreuz des Landes, in dem sie sich aufhalten,  können diese Menschen ihr Foto online einstellen lassen. Auch über Plakate werden die Bilder als Suchanfrage mit der Angabe, welche Familienangehörigen die jeweiligen Personen suchen (Mutter, Bruder, Tochter, Sohn etc.), weltweit veröffentlicht.  „Durch das einzigartige internationale Netzwerk des Roten Kreuzes und des Roten Halbmondes gelingt es immer wieder, verloren gegangene Kontakte zwischen Familienangehörigen wiederherzustellen“, sagt Seiters.
 
Um auch die Suche von und nach unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen unter 15 Jahren  zu unterstützen, steht jetzt neu mit Trace the Face -kids- innerhalb der Website www.tracetheface.org  ein passwortgeschützter Bereich zur Verfügung. Hier veröffentlichen ausschließlich Rotkreuz-Suchdienste Fotos von Kindern, die nach ihren Angehörigen suchen, sowie Fotos von Angehörigen, die nach Kindern suchen.
 
Die Bilder können aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes nur über die Suchdienste eingesehen werden. Alle erforderlichen Schritte im Rahmen dieser Suche erfüllen die strengen Datenschutz-Kriterien des DRK. Diese erweiterte Suchmöglichkeit wird als Pilotprojekt zunächst von Rotkreuz-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeitern in Deutschland, Österreich, Kroatien und der Schweiz erprobt. Zukünftig könnte Trace the Face -kids- auch europaweit genutzt werden.